Projekte
Stadtspital Triemli

Für eine menschenzentrierte Krebsbehandlung

Eine Krebsbehandlung ist komplex, sehr individuell, zeit- und kostenintensiv. Zusätzlich stellt die Behandlung ein belastendes und herausforderndes Ereignis für Patient:innen, aber auch für deren Angehörige dar. Die zunehmende Komplexität von Krebsbehandlungen, die unterschiedlichsten Schnittstellen und involvierten Parteien sowie die Flut von Informationen führen dazu, dass für die Begleitung und Integration von Patient:innen und Angehörigen auf emotionaler, kommunikativer sowie auf administrativer Ebene nicht genügend Ressourcen vorhanden sind. Eine qualitative Untersuchung im Rahmen der Masterarbeit von Carina zeigt, dass insbesondere bei komplizierten Behandlungsabläufen mit vielen Stakeholdern die Kommunikationsprozesse zwischen den Patient:innen, den Angehörigen sowie dem Fachpersonal nicht einwandfrei geregelt sind. Dies führt zu Doppelspurigkeiten, Unsicherheiten auf Seiten der Patient:innen und Angehörigen sowie zu einer Mehrfachbelastung und Ressourcenknappheit auf Seiten des Fachpersonals. 

Um dieser Problemstellung entgegenzuwirken, begleiten wir das Stadtspital Triemli eng bei der Entwicklung und Einführung der neuen Prozesse auf der Klinik für medizinische Onkologie und Hämatologie. In einem gemeinsamen Pilotprojekt soll der entwickelte Lösungsansatz weiter ausgearbeitet und getestet werden. Das Ziel des Projektes ist die Optimierung der Patient:innen Journey – wobei diese im Umkehrschluss auch die Problemstellungen des Fachpersonals gewinnbringend verändert und zu einer wertorientierten Gesundheitsversorgung der Zukunft beiträgt.

«Die Komplexität in der Diagnostik und Therapie wird immer höher. Gleichzeitig sind die personellen Ressourcen in den Spitälern und im ambulanten Bereich begrenzt. Viele Patient:innen sind dadurch überfordert und benötigen professionelle Hilfe und Begleitung. Hierfür werden neue Wege und Optionen gefunden, adaptiert und ausgebaut. Somit wird auch künftig eine hochqualitative und trotzdem auf die individuellen Patient:innen und das Umfeld zugeschnittene Medizin möglich sein.» 

Prof. Dr. med. Schmid
Chefarzt der Klinik für medizinische Onkologie und Hämatologie am Stadtspital Triemli


Das Pilotprojekt zur Einführung der neuen Prozesse wird mit einem iterativen, menschenzentrierten Ansatz entwickelt – das bedeutet, dass die Bedürfnisse aller involvierten Personen berücksichtigt werden und auch ein aktiver Teil der Lösungsfindung sind. Durch das fortlaufende Testen und Weiterentwickeln des Angebots wird ein in das bestehende System integrierbares und auf die realen Bedürfnisse eingehendes Ergebnis erzielt. 

Zeigt sich im Pilotprojekt der erwünschte Erfolg, soll das Konzept im Stadtspital Triemli und in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit verschiedenen Spitälern und Fachstellen umgesetzt werden. Das Stadtspital Triemli leistet somit als Innovationstreiber einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung eines menschenzentrierten Gesundheitssystems.